Geschichtliches aus der Pfarrei
1275 wurde eine Pfarrkirche in Müllheim erstmals erwähnt. Sie wurde der Heiligen Verena, dem Heiligen Märtyrer Mauritius und der Geburt Christi geweiht. Grundherr des Dorfes war zu jener Zeit der Abt von Reichenau, später wirkte der Bischof von Konstanz als Grundherr von Müllheim. Um das Jahr 1473 wird die Kirche in Hüttlingen, die dem Heiligen Apostel Andreas geweiht wird, als Filialkirche erwähnt, 1484 trennt sich Hüttlingen von Müllheim.
Ab 1528 folgen die Menschen der Lehre des Reformators Ulrich Zwingli, die folgenden 80 Jahre wird in der Verenakirche in Müllheim kein katholischer Gottesdienst mehr abgehalten.
Im Jahr 1608, auf Grund des 2. Landfriedens von 1531, nach Ende des 2. Kappelerkrieges, erfolgt die Wiederaufnahme des Gottesdienstes nach katholischem Ritus. Fortan wird die Kirche von beiden Konfessionen genutzt. (Simultankirche, paritätisches Verhältnis).
Um 1839 erfolgt der Bau des Pfarrhauses an der Kreuzlingerstrasse, 1840 wird das vormalige Pfarrhaus in der Gasse samt Umschwung für 2800 Gulden vergantet.
Der Bau der Weberei Grüneck 1858, und die Entstehung eines eigenen Wohnquartiers in der unmittelbaren Nähe der Fabrik, ziehen viele Menschen an. Dadurch wird die katholische Kirchgemeinde einwohnermässig mehr als verdoppelt.
1864 gelangen die Gemeinden Wigoltingen, Bonau und Illhart von der Kirchgemeinde Homburg zu Müllheim, was nochmals einen Zuwachs an katholischen Kirchbürgern zur Folge hat.
Immer lauter wird in der Folge der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus geäussert. 1942 wird ein Kirchenbaufonds gegründet. So machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Bauplatz im Dorf und wurde schliesslich fündig. 1954 beschliesst die Kirchgemeindeversammlung den Kauf des Bauplatzes auf dem Storenberg. Die ca. 1000 m2 Land konnten zum Preis von Fr. 22'000.- erworben werden.
1959 erfolgen erste Gespräche der evangelischen und der katholischen Kirchenvorsteherschaft bezüglich der Aufhebung der gemeinsamen Benützung der Kirche.
1962 beschliessen die Bürger an der Kirchgemeindeversammlung, das Projekt für den Bau einer eigenen Kirche und dem Neubau eines Pfarrhauses voranzutreiben. 1966 bewilligt die Kirchgemeindeversammlung den Kostenvoranschlag von Fr.1'460 000.- für den Bau einer Kirche nach reduziertem Bauprogramm, aus Kostengründen ohne Pfarrhaus nach den Plänen der Architekten Bächtold und Baumgartner, Rorschach. Ein Vorstoss, das Pfarrhaus doch mit der Kirche zu bauen, wird an einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung abgelehnt. Bereits am 15. August desselben Jahres erfolgt der erste Spatenstich zum Kirchenbau.
Im März 1967 erfolgte die Grundsteinlegung durch den damaligen Bischof Franciscus von Streng. Im September wurden die Glocken von der Dorfbevölkerung freudig empfangen, und vom bischöflichen Commissar, Domherr Johann Haag geweiht, und anschliessend unter freudiger Mithilfe der Schuljugend in den Turm aufgezogen.
Am 5. Mai 1968 erfolgt die Weihe des fertiggebauten Gotteshauses durch Bischof Dr. Anton Hänggi zu Ehren der Muttergottes Maria, der hl. Verena und dem Bruder Klaus. Im November 1972 konnte die Kirche mit dem Einbau der neuen Orgel mit 14 Registern und 2 Manualen durch die Orgelbaufirma Spät aus Rapperswil vervollständigt werden.
Am 1. September 1969 wird das Simultanverhältnis (paritätisches Verhältnis) mit der evangelischen Kirchgemeinde aufgelöst.
Endlich erfolgt im Jahr 1981 der Bau des Pfarrhauses neben der Kirche nach den Plänen von H.P. Büchel, Architekt, Weinfelden. Kosten Fr.700'000.–. Die Schlüsselübergabe des erfolgte am 13.12.1982.
1991/92 erfolgte eine umfassende Renovation, einschliesslich dem Einbau einer hölzernen Deckenkonstruktion.
2016 Erfolgte eine umfassende Renovation der Räume unter der Kirche mit Einbau einer Liftanlage vom Erdgeschoss direkt in die Kirche. Dies ermöglicht nun einen behindertengerechten Zutritt zur Kirche.